Ralf Lang

11 Mai, 2022

Rational AG: Zweithöchster Quartalsumsatz

In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist der Auftragseingang beim Hersteller Rational erneut auf Rekordniveau gestiegen. Auch die Umsatzerlöse legten weiter zu und lagen im ersten Quartal um 34 Prozent über Vorjahr.

Mit rund 300 Millionen Euro verzeichnete Rational einen neuen Auftragsrekord in den Anfangsmonaten 2022. „Das entspricht einem Wachstum von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, erklärt Jörg Walter, Finanzvorstand der Rational AG. Die Gründe für die hohen Bestellungen der letzten Monate sieht das Unternehmen in den Nachholeffekten, staatlichen Unterstützungsprogrammen, langen Lieferzeiten und angekündigten Preiserhöhungen.

Auch der Umsatz kann sich wieder sehen lassen: Mit 225,3 Millionen Euro Umsatzerlösen war das erste Quartal 2022 das zweitbeste Quartal der Unternehmensgeschichte. Lediglich im letzten Vorkrisenquartal 04-2019 erzielte der Hersteller höhere Umsatzerlöse. Beim Umsatz war Deutschland mit einer Steigerungsrate von 70 Prozent der regionale Spitzenreiter, gefolgt von Europa (+ 43 %), Lateinamerika (+ 41 %) und Nordamerika (+ 26 %). Asien erreichte das Vorjahresniveau, nachdem dort im ersten Quartal 2021 bereits das 2019er Vergleichsniveau übertroffen wurde.

Weniger Lieferprobleme

Inzwischen entspannen sich zunehmend die Lieferprobleme, wie der Vorstandsvorsitzende Peter Stadelmann berichtet. Das daraus resultierende höhere Produktionsvolumen führte laut dem Maschinenbauer zu der positiven Umsatzentwicklung.

Insgesamt konnten sich sowohl iCombi als auch iVario gleichermaßen erfolgreich entwickeln. In der Produktgruppe iCombi lag der Umsatz in den ersten drei Monaten 2022 um 30 Prozent über Vorjahr bei 195,1 Millionen Euro. In der Produktgruppe iVario stiegen die Umsatzerlöse um 69 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 30,1 Millionen Euro.

Hohe Rohertragsmarge

Die Umsatzkosten stiegen in den ersten drei Monaten überproportional zu den Umsatzerlösen um 39 Prozent auf 102,5 Millionen Euro. Aufgrund dessen reduzierte sich die Rohertragsmarge in diesem Zeitraum minimal auf 54,5 Prozent. „Wir sehen wie die Kosten der Rohstoffe, der Vorprodukte und der Logistik auf breiter Front steigen. Das spiegelt sich dementsprechend auch in unserer Rohertragsmarge wider. Durch die bekanntgegebenen Preiserhöhungen wirken wir den steigenden Kosten entgegen. Solange die Preiserhöhungen noch nicht vollständig effektiv sind, kann die Rohertragsmarge dennoch unter dem gewohnt guten Niveau liegen“, ordnet Finanzexperte Walter die Zahlen ein.

21,2 Prozent EBIT-Marge

Nach drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) bei 47,8 Millionen Euro und damit in etwa um die Hälfte höher als im Vergleichszeitraum 2021. Die EBIT-Marge erreichte 21,2 Prozent. Die diesjährige EBIT-Marge der ersten drei Monate profitierte laut Rational von der sehr positiven Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem unterproportional steigenden Kostenniveau.

Während die Umsatzerlöse um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen, lagen die operativen Kosten nur 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. In Summe bezifferten sich die operativen Kosten des ersten Quartals 2022 auf 76,3 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte lag die EBIT-Marge nach drei Monaten 2022 bei 19,7 Prozent.

Prognose

Dank der starken Umsatzentwicklung im ersten Quartal bestätigt Rational die Prognose für das Geschäftsjahr 2022. „Generell stehen die Vorzeichen zu unseren Gunsten. Unser Auftragsbestand ist sehr hoch und unsere Kunden sind mit unseren Produkten zufrieden. Auf der anderen Seite sehen wir, dass sich die Versorgungslage wieder deutlich zuspitzt“, berichtet Stadelmann. Bisher sei das Unternehmen immer in der Lage gewesen, die Auswirkungen dieser Engpässe möglichst gering zu halten. „Die weiteren Folgen der Ukrainekrise und der Lockdowns in China werden wir erst im Verlauf des Jahres vollumfänglich beurteilen können“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende. Das Unternehmen geht im Jahr 2022 weiterhin von einem 10- bis 15-prozentigen Umsatzwachstum im Vorjahresvergleich und einer EBIT-Marge leicht über der des Vorjahres aus.