Julia Breil

12 Mai, 2022

Dehoga - Es geht bergauf

Zwar lag der Umsatz im Gastgewerbe im April noch immer 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von April 2019. Doch im Vergleich zu März 2022 zeichnet sich eine deutliche Besserung ab. Den positiven Trend belegt auch das Ostergeschäft, das in weiten Teilen der Branche erfreulich verlief.

„Im Gastgewerbe wächst die Zuversicht“, berichtet Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Er ergänzt: „Die Streichung der Corona-Maßnahmen sorgt für Aufbruchstimmung bei Gastgebern wie Gästen. Die Menschen freuen sich, wieder ungezwungen ausgehen und reisen zu können.“ So meldeten 43 Prozent der Betriebe nach dem Wegfall der Corona-Auflagen ein gutes bis sehr gutes Ostergeschäft. 33 Prozent zeigen sich zufrieden, wie aus einer aktuellen Umfrage des Dehoga vom 30. April bis 4. Mai unter 3.400 gastgewerblichen Betrieben hervorgeht.

Business-Nachfrage schwächelt noch

Demnach lag der Umsatz im April zwar immer noch 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von April 2019. Im Vormonat März fiel der Verlust mit einem Minus von 27,5 Prozent gegenüber März 2019 jedoch noch viel gravierender aus. Insbesondere bei der privaten Nachfrage geht es laut den Umfrageergebnissen aktuell wieder aufwärts.

Im Gegensatz zu den Aufschwungstendenzen bei privaten Treffen und touristischen Übernachtungen hinkt die geschäftliche Nachfrage der Umfrage zufolge noch hinterher. Während mit Blick auf die privaten Buchungen rund 22 Prozent der Unternehmer sagen, diese liefe derzeit noch schlecht bis sehr schlecht, sind es im Businessbereich mit 46 Prozent mehr als doppelt so viel. Zöllick gibt sich aber auch hier vorsichtig optimistisch: „Vor dem Hintergrund der weiter sinkenden Corona-Zahlen gehen wir davon aus, dass auch das Firmengeschäft wieder an Fahrt gewinnt.“ Wichtige Signale seien die großen Messen, die bundesweit wieder stattfänden und auch internationale Gäste in die Städte zurückbrächten.

Belastungen durch Preissteigerungen

Zunehmend Sorgen machen den Unternehmern allerdings die massiven Preissteigerungen und wachsenden Unsicherheiten. Als größte Herausforderungen nennen die Betriebe die explodierenden Energiekosten (89 %), gefolgt von steigenden Lebensmittelpreisen (89 %) und Personalkosten (65 %). „Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht“, äußert sich Zöllick und mahnt: „Für die Planungssicherheit unserer krisengeplagten Branche ist die Gewährleistung verlässlicher und finanzierbarer Energieversorgung dringend notwendig.“ In diesem Sinne bekräftigt er die Forderung des Verbands nach Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in Restaurants.