Julia Breil

28 März, 2023

Rational: Umsatzmarke erneut geknackt

Trotz der Herausforderungen für die Großküchentechnik-Branche im vergangenen Jahr verzeichnet Rational das erfolgreichste Umsatzjahr in der Unternehmensgeschichte. Insbesondere Amerika erwies sich als der größte Wachstumsmarkt.

Auch 2022 lag die Kundenzufriedenheit der Rational-Kunden dem Großküchentechnik-Hersteller zufolge „erneut auf sehr hohem Niveau“. So konnte das Unternehmen in der im vergangenen Jahr durchgeführten Kundenzufriedenheitsumfrage mit einem Net-Promoter-Score (NPS) von 64 den Vorjahreswert von 61 nochmals übertreffen. „Wir liegen damit doppelt so hoch wie Unternehmen in unseren Vergleichsgruppen. Wir gehören bei der Kundenzufriedenheit unverändert zu den besten Unternehmen überhaupt, was auch unser Anspruch ist“, berichtet Peter Stadelmann erfreut.

Hohe Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit

Die hohe Kundenzufriedenheit ist laut Stadelmann ein wesentlicher Faktor für den erneuten Rekordbruch bei der Umsatzsteigerung des Unternehmens um 31 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro im Vergleich zu 779,8 Millionen im Vorjahr. Der CEO erklärt: „2022 war wahrlich kein leichtes Jahr. Wir erlebten Lieferengpässe, steigende Inflationsraten und einen Krieg in Europa.“ Er betont: „Voraussetzungen für die hervorragenden finanziellen Leistungen waren unsere Spitzenwerte bei der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Zudem gelang es uns, die Energieeffizienz unserer Geräte nochmals zu verbessern.“

Rekord auch bei EBIT-Marge

Nachdem das vorläufige Ergebnis des Jahres 2022 bereits im Januar veröffentlicht wurde, gewährt Rational mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts zum Quartalsende einen detaillierten Einblick in die Bücher. Demnach markierte das vierte Quartal 2022 mit 290 Millionen Euro eine neuen Quartalsumsatzrekord und lag um 50 Prozent über dem Vergleichsquartal.

Die Umsatzkosten stiegen 2022 leicht unterproportional zu den Umsatzerlösen um 30 Prozent auf rund 457 Millionen Euro. Aufgrund dessen stieg die Rohertragsmarge leicht auf 55,3 Prozent. Das EBIT kletterte auf einen neuen Rekordwert von 237,5 Millionen Euro und lag damit um rund 48 Prozent über dem Vorjahr. Die Ebit-Marge erreichte in diesem Zeitraum 23,2 Prozent. Dazu trugen auch positive Währungseffekte bei.

Absätze bei den Kochsystemen

Die Anzahl der abgesetzten Kochsysteme wurde um zwölf Prozent gesteigert und trug laut CFO Jörg Walter neben anderen Effekten – wie das erfolgreiche After-Sales-Geschäft, positive Währungseffekte sowie unumgängliche Preiserhöhungen angesichts der Inflation – zum Umsatzwachstum bei. So verzeichnete der Combidämpfer iCombi dank einer verbesserten Teileverfügbarkeit im zweiten Halbjahr ein Umsatzwachstum von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der iVario war weniger von den Materialengpässen bei elektronischen Bauteilen im ersten Halbjahr betroffen und erreichte ein Wachstum von 57 Prozent.

Wachstumsmarkt Amerika

Aus regionaler Sicht war dem Geschäftsbericht zufolge vor allem Amerika besonders erfolgreich: Mit einem Wachstum von 58 Prozent habe die Region Nordamerika weiterhin die Rolle als Wachstumsmarkt Nummer 1 bewiesen. Das prozentuale Wachstum der Umsatzerlöse in Lateinamerika lag, wenn auch absolut auf einem geringeren Niveau, mit 62 Prozent noch etwas darüber. Auch die Kernmärkte Europa und Deutschland wuchsen mit 30 Prozent beziehungsweise 22 Prozent deutlich, während Asien aufgrund der Sondersituation in China das Vorjahresniveau einstellt.

Prognose für 2023

Nach den außerordentlich hohen Wachstumsraten der beiden Vorjahre rechnet Rational für 2023 mit einer Rückkehr zu einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Hersteller erwartet außerdem nachlaufende positive Effekte aus den eingeführten Preiserhöhungen des letztes Jahres. „Wir haben 2022 aber auch die Ausgaben für Vertriebsmaßnahmen bewusst erhöht und sehen nach wie vor inflationsbedingt gestiegene Einkaufspreise. Darüber hinaus haben wir strategische Investitionen getätigt und erwarten deshalb, dass das EBIT leicht unterproportional zum Umsatz steigt“, erklärt CFO Walter. Hieraus resultiert eine erwartete EBIT-Marge leicht unter dem Wert von 2022.

Darüber hinaus steht in diesem Jahr ein Grund zum Feiern an: Das Unternehmen feiert sein 50-jähriges Bestehen. Hierzu seien über das gesamte Jahr hinweg „besondere Anlässe und Kommunikationsmaßnahmen“ geplant, „um den Kunden, den Partnern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu danken und sie wertzuschätzen“, erklärt das Unternehmen.