Sören Nolte

04 September, 2023

Deutscher Kaffee-Verband: Mehr Kaffee außer-Haus

Im zweiten Quartal 2023 stieg der Außer-Haus-Kaffeekonsum in Deutschland im Vergleich zum ersten Quartal weiter an, wie aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Marktstudie des DKV zeigen. Auch im Vorjahresvergleich tranken Konsumenten zuletzt mehr Kaffee außerhalb der eigenen Wände als noch 2022.

„Kaffeetrinken außer Haus ist angesagt“, zu diesem Schluss kommt der Deutsche Kaffee-Verband (DKV) und verweist auf die eigene Kaffee-Konsum-Studie 2023 mit 10.000 Befragten. „Von April bis Juni haben die Bundesbürger wieder deutlich mehr Kaffee in Cafés und Co. getrunken als noch in den ersten drei Monaten dieses Jahres“, fasst DKV-Hauptgeschäftsführer Holger Preibisch die Ergebnisse zusammen.

Raus aus den eigenen vier Wänden

Mit einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorquartal setze sich der Trend des vergangenen Jahres im Außer-Haus-Markt fort. Damals erholte sich der Kaffeekonsum außer-Haus spürbar von den Rückgängen während der Pandemie, als Heißgetränke vorwiegend in den eigenen vier Wänden konsumiert wurden.

Der Vergleich zum Gesamtjahr 2022 zeigt den aktuellen Aufwärtstrend noch deutlicher: Rund elf Prozent mehr Kaffeetrinker haben ihr Lieblingsgetränk im zweiten Quartal 2023 in der Gastronomie getrunken. Umgerechnet haben die deutschen Kaffeetrinker im ersten Halbjahr durchschnittlich 56 Liter aufs Jahr gerechnet außer Haus getrunken.

Getränk mit langer Tradition

Darüber hinaus verweist der Verband auf ein aktuelles Jubiläum, welches das Getränk in diesem Jahr feiert: Demnach eröffnete vor 350 Jahren das „Kaffeehaus am Schütting“ in Bremen als erstes Kaffeehaus in Deutschland. Seitdem habe das Heißgetränk einen Imagewechsel erlebt: „Vom elitären Getränk über das Symbol für das Wirtschaftswunder nach den Weltkriegen bis hin zum verstaubten Image in den Neunzigern, in denen es draußen nur Kännchen, aber keinesfalls einen Latte-to-Go gab“, resümiert Holger Preibisch.

In den 2000er Jahren habe Kaffee dann das Comeback erlebt und Cafés, Kaffeebars sowie Coffee-Shops nach amerikanischem Vorbild eröffneten. Cappuccino und Coffee-to-Go etablierten sich zunehmend im Alltag. „Rund drei Prozent aller in Deutschland getrunkenen Tassen sind to-go“, sagt Preibisch. Er ergänzt: „Auch wenn es das Kaffeehaus am Schütting nicht mehr in der Form wie damals gibt, so prägen heute Coffee-Shops, Kaffeebars und hippe Cafés gleichermaßen das Bild der Städte.“